Heute im unteren Illertal an der Schlossmauer des barocken Vöhlinschlosses dokumentiert (erstmals?) die Efeu Seidenbiene. Laut Wikipedia ist hier definitiv nicht ihr Verbreitungsgebiet: „Das Verbreitungsgebiet ist noch nicht gründlich erforscht, bisher wurde die Art von Spanien, Niederlande, Großbritannien und Frankreich im Westen über Deutschland und Schweiz bis nach Kroatien gefunden. In Deutschland konzentriert sich die Verbreitung in der Oberrheinebene und dem Mittelrhein sowie dem angrenzenden Moseltal.“
Mein Besuch des Bienenmuseums Illertissen erhält so eine unerwartete Krönung. Die Efeu Seidenbiene ist eine hochspezialisierte Wildbiene aus der Gattung der Seidenbienen. Sie ernährt ihre Brut ausschließlich mit dem Pollen des Efeus. So richtig erforscht ist das Insekt überhaupt noch nicht und wurde erst in den 90ern als eigene Art beschrieben.
Die Efeublüte ist auch der letzte Pollenspender für die Aufzucht der Winterbienen, die meine Königinnen über den Winter bringen. Bitte Efeu nicht in der Blüte schneiden. Wenn die Bienen mit ihren segensreichen Besuch ihre letzte Bestäubungsaktion im Herbst erledigt haben, reifen die Beerenfrüchte das Efeus heran, die den hierbleibenden Vögeln (Standvögel) bis ins Frühjahr hinein Nahrung geben. Die Früchte werden zwischen Januar und April reif.
Die Beeren werden beispielsweise vom Gartenrotschwanz, der Mönchsgrasmücke, dem Star, der Amsel und dem Rotkehlchen gefressen, die auf diese Weise die Samen ausbreiten.
Bienenschutz ist auch Vogelschutz. Immer wird behauptet, dass unser Nahrungsangebot ohne Bienen ziemlich dünn wäre. Aber die Bienen sind auch vor allem für die Vielzahl der Nahrungsketten im System der Natur fundamental wichtig.