Januar – sein Namensgeber war der römische Gott Janus. Er war Gott allen Ursprungs, des Anfangs und des Endes, der Ein- und Ausgänge, der Türen und der Tore, der Vater aller Quellen, aller Dinge und aller Götter.
Janus ist der Gott der zwei Gesichter, er sieht die Vergangenheit und blickt in die Zukunft. Er ist der Gott, der alles sieht.
In unserem Verständnis ist er auch ein Bild für das Widersprüchliche. Im Zuge der Klimaveränderung steht der nach ihm benannte Monat nicht mehr für das, was sich in seinen alten Namen ausdrückt. Er ist nicht mehr der Hartung, der Hartmonat, „hergenommen ‚von der harten winterzeit, im besondern von der harten erddecke oder auch dem schneeharst‘ „, wie es noch in Grimms Wörterbuch der Deutschen Sprache heißt.
An seine Alternativnamen „Schneemonat“, „Eismond“, „Wintermonat“ oder „Wolfsmonat“ erinnert man sich kaum noch. Auch sie sagen uns etwas darüber, wie der Winter in unseren Breiten sein sollte. Auf Temperaturen von um die 10° Celsius sind die Zyklen der Natur nicht abgestimmt. „Wenn dieser Wunderzeichen | So viel zusammentreffen, sage niemand:| »Dies ist der Grund davon, sie sind natürlich.« | Denn Dinge schlimmer Deutung, glaub‘ ich, sind’s“ ( Shakespeare. Julius Caesar I. Akt, 3. Szene)
Bild: Januarmond, eigene Aufnahme