April, April, …

Typischer kann ein Tag im April gar nicht sein. Der erste Blick am Morgen aus dem Fenster zeigt eine geschlossene Schneedecke. Dann Regenschauer den ganzen Vormittag. Ich musste mich bei soviel Ungemütlichkeit wirklich überwinden, gegen Mittag meine Wanderschuhe anzuziehen. Gut eingepackt nach dem Zwiebelschalenprinzip – T-shirt, Pulli, Fleece-Weste und Regenjacke – mit dem Schirm in der Hand und meinem Regenhut auf dem Kopf bin ich dann los. Am Ende sind es laut Handyapp über 18 Kilometer Sonntagsspaziergang geworden, von Marmagen über Nettersheim, dann Urftaufwärts bis zur Lambach-Tal nahe Blankenheim und wieder zurück nach Marmagen.

Eigentlich hatte ich gedacht, irgendwo auf die linke Uferseite der Urft zu kommen, aber etwas oberhalb der Lambachpumpe habe ich dann kehrt gemacht. So weit wollte ich eigentlich gar nicht laufen. Um etwas schneller zu sein, bin ich dann ein Stück weit über die Bahngleise gelaufen. Die Züge hier sollen ja erst wieder im nächsten Jahr fahren. Momentan werden immer noch Flutschäden auf der Eifelstrecke repariert. Und dann bin ich einfach in einen Waldweg eingebogen, grobe Richtung bergauf nach Marmagen. Aber der gut befestigte Schotterweg endete nach ca. einem Kilometer. Also kurzentschlossen gehe ich querwaldein, Irgendwann werde ich auf einen der Waldwege stoßen, die ich bereits von meinen Wanderschleifen rund um Marmagen und Nettersheim kenne. Immer weiter bergauf und dann nach Westen, und Westen ist um diese Jahreszeit nachmittags da wo die Sonne steht, und wo das Moos an den Baumstämmen am dichtesten wächst.

Belohnt worden bin ich mit frischer, klarer Luft, einer blühenden Auenlandschaft in allen Grüntönen, herrlichen Wolkenbildern, azurblauen Himmelsinseln mit weißen, dicken Haufenwolken, gegen die immer wieder taubenblaue Schnee- und Graupelwolken anbranden, um über mir dann ein dichtes Schneetreiben zu inszenieren. Und dann die herrlichen Lichtänderungen, die damit verbunden sind. Wenn die Sonne wieder scheint, funkelt und glitzert das tropfnasse maigrüne Laub und die Blütenfülle der Hecken.

Der Ginster beginnt schon zu blühen und verströmt seinen harzigen Geruch, den ich so liebe. Und dann ist da noch der Geruch von frisch geschlagenem Fichtenhoz, das zu großen Haufen zusammengeschoben am Wegrand liegt. Das weckt Erinnerungen an meine Zeit als Student. Da habe ich wochenlag in den Semesterferien für eine Ormonter Firma im Wald gearbeitet.

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