Solidago und Balteatus

Hainschwebfliege auf Goldrute – sind sie nicht schön? Die wissenschaftlichen Namen der beiden Arten klingen zusammen wie ein archaischer Mythos.

Die Fliege (Episyrphus balteatus) ist ein Wanderinsekt, das die kalte Jahreszeit im wärmeren Gefilden verbringt. Begattete Weibchen können überwintern und sind deswegen manchmal an warmen Wintertagen zu beobachten. Die meisten Tiere, insbesondere die Weibchen der Wanderart fliegen jedoch über die Alpen oder die Pyrenäen in den Süden. Ihr schöne Zeichnung erinnert an das Warnkleid der Wespen. Schutzmimikry nennen die Biologen dieses Phänomen, bei dem eigentlich harmlose Tiere ein wehrhaftes oder ungenießbares Tier nachahmen.

Auf der Schwäbischen Alb erforscht man seit den70ern das Wanderverhalten der Schwebfliege. Trauriges Nebenprodukt der Forschungsbemühungen ist die Erkenntnis, dass auch die Bestände der eigentlich häufigen Art rapide zurückgehen. Wieder einmal ist die Landwirtschaft der Hauptverdächtige.

Die Goldrute (Solidago virgaurea) ist eine tolle Insektennährpflanze, offensichtlich nicht nur für Honigbienen. Sie ist ein Neophyt, gehört also zu den vielen Pflanzen, die seit 1492 in der heimischen Flora vorkommen. Für uns Imker eine Bereicherung ist sie vielen Naturschützern ein Dorn im Auge, weil sie oft große Bestände bildet und angeblich heimische Arten verdrängt. Meine Meinung: Der Rückgang der Arten hat wesentlich schlimmere Gründe als die Invasion des Fremden auch in der Natur.

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