Schnirkelschneckchen

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Sie hatte sich den Winter über im Schutz einer umgestülpten Feuerpfanne in unserem Garten versteckt. Das kalte Metall, der Rost und die Aschereste hatten sie nicht davon abgehalten, hier ihr Überwinterungsquartier zu nehmen. Bei den vergangenen wärmeren Temperaturen der letzten Woche ist sie aus ihrer Winterruhe erwacht und hätte sich aus eigenem Antrieb auf Nahrungssuche begeben.

Es handelt sich bei dem Tierchen um eine Art aus der großen Familie der Schnirkelschnecken. In dem schön klingenden Namen steckt eine ältere Sprachfom des Wortes „Schnörkel“. Daneben existieren in unserer Sprache auch die schönen, fast poetischen Benennungen als Sonnenhorn oder Posthorn.

So wie ihre größere Cousine, die Weinbergschnecke, gehört diese Gartenschnecke zu den Lungenschnecken, die an ein Leben auf dem Land angepasst sind. Wegen ihres hübschen Häuschens mit den markanten schwarzbraunen Streifen auf hellem Grund würde ich sie als Gartenbänderschnecke identifizieren. Die Grundfarbe des Schneckenhauses dieser Art reicht von einem auffälligen Zitronengelb bis hin zu Elfenbeinweiß. Wäre die Basis des Gehäuse mit einem dunkeln statt wie hier mit einem hellen Band abgeschlossen, wäre es eine Hain Bänderschnecke, deren Lebensrum eher in bewaldeten Gebieten liegt.

Man weiß über ihre Lebensweise wenig. Im Gegensatz zu den Nacktschnecken verursachen Gehäuseschnecken für die Pflanzen im Garten kaum Schäden an, heißt es.

In unserem giftfreien Garten sind die Tiere willkommen. Ich habe sie ins schützende Gras gesetzt. Dahin, glaube ich, wollte sie ohnehin.

Cepaea hortensis, so ihr zoologischer Name, wurde zuletzt 2011 für die Rote Liste der bedrohten Arten der IUCN bewertet. Cepaea hortensis wird als wenig gefährdet (Least Concern) geführt.

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